(von einem Offizier eingesandt)
Einst schritt ich an unserer Kirche vorbei
Da war mir’s, als hört‘ ich den Liebesschrei:
Auch du gehst kalt vorüber?
Hier weil‘ ich in meinem irdischen Haus;
hier teil‘ ich unzählige Gnaden aus:
Doch du gehst kalt vorüber!
Mich zog der Liebe Allgewalt herab
in schlichte Brotgestalt:
Und du – gehst kalt vorüber!
Ich litt für dich den bittersten Tod,
um dich zu befreien von Angst und Not:
Doch du – gehst kalt vorüber!
Ich weile Tag und Nacht bei dir,
um dich zu ziehen herauf zu mir:
Doch du – gehst kalt vorüber! …
Da sank ich nieder in Liebe und Reu‘
und rief beschämt:
O mein Gott, verzeih:
Nie geh‘ ich mehr kalt vorüber!
Und wenn ich sehe von weitem dein Haus,
will herzlich dich grüßen,
Ich rufe aus:
Nie geh‘ ich mehr kalt vorüber!
Und wenn du mich rufst ins Heimatland,
dann sprich in Liebe mir zugewandt:
Du gingst nicht kalt vorüber!
„Kommet alle zu mir!“
Jesus.
Quelle: „Sonne Dich“ – P. Max Dudle SJ. – Hrsg.: DVCK e. V. – Frankfurt am Main