Glaube und Wissen. Pater Roh S.J., der berühmte Volksmissionär, erzählte einst: Ich habe als Ordensmann in der großen Erziehungsanstalt zu Freiburg in der Schweiz einen Mann kennengelernt, einen Kollegen, der einen Bruder in der Welt hatte, welcher Professor an der Universität zu Paris war. Die beiden hatten sich in der Jugend immer aufrichtig und brüderlich geliebt, aber beim Besuch der Universität hat der Bruder den Glauben mit dem Wissen vertauscht, und seit ungefähr dreißig Jahren wandelten die beiden nicht mehr die gleichen Wege. Der Professor hatte keine Religion mehr.
Eines Tages nun bekommt der Ordensbruder ein Buch zugeschickt mit einem Begleitschreiben. Der Titel des Buches war: „Handbuch des Geologen.“ Er durchblätterte dasselbe und findet am Schluß ungefähr folgendes: „Dieses sind die Ergebnisse der jüngsten aller Wissenschaften, der Geologie.“ Es muß jedem Denker auffallen, daß dieselben schon genau verzeichnet sind im ältesten Buche der Welt, im ersten Buche Moses.
Offenbar verdankt Moses seine Kenntnisse nicht der Wissenschaft; denn die Geologie war damals nicht einmal dem Namen nach bekannt. Er muß also erleuchtet gewesen sein von dem Geiste, der den ganzen Erdball durchschaut, und dieser Geist kann kein anderer gewesen sein als der Geist Gottes.
Das Begleitschreiben lautete:
„Lieber Bruder! Seit 32 Jahren sind wir uns nicht mehr in unseren Gebeten begegnet, denn ich habe leider in dieser langen Zeit nicht mehr gebetet. Die anfängliche Wissenschaft hat mich mit ihrem Hochmut vom Glauben, vom seligen, frommen Glauben der Mutter weggerissen. Ein gründliches Studium hat mich zurückgeführt. Gestern habe ich gebeichtet und kommuniziert. Danke Gott mit mir, denn wir sind wieder Brüder, wie wir es einst im Hause unserer Eltern waren.“
Leiden Christi. Während der Nacht leidet Jesus unnennbaren Spott und große Qualen. –
Und du wolltest von deinen Mitmenschen nichts ertragen, bei jeder Widerrede in Zorn geraten?
Tagesheilige: Hl. Thomas von Aquin. Thomas gehört wohl zu den größten Geistesmännern und Theologen aller Zeiten; sein bedeutendstes Werk, die Summa theologica, eine Darstellung und Begründung des ganzen katholischen Religionsgebäudes, ist zum Standwerk der folgenden Jahrhunderte bis zum heutigen Tag geworden; auf dem Konzil von Trient war sie neben der Heiligen Schrift aufgeschlagen. Bei seiner tiefen Spekulation hatte er aber auch ein wunderbares Gebetsleben, von dessen Innigkeit und Wärme uns im Fronleichnamsoffizium ein kostbares Denkmal geblieben ist. Bei seiner schon zu Lebzeiten vielbewunderten Größe war er bescheiden, kindlich einfach und herzensgut.
Er starb am 7. März 1274, 50 Jahre alt.
Nachfolge Christi, 1.B. 2.K.: „Was nützt Wissenschaft ohne Gottesfurcht?“
Die höchste Weisheit ist die Wissenschaft, Gott zu dienen! (Hl. Thomas)