Zurück zum Gekreuzigten auf Golgotha! Wer spricht so? Wer mahnt so eindringlich? Die Heilige Schrift, die Kirche und die alten Heiligen in Wort und Beispiel.
Als die hl. Brigitta 10 Jahre alt war, hörte sie einmal in der Kirche eine Predigt über das Leiden Jesu Christi, die einen sehr tiefen Eindruck auf ihr Gemüt machte. In der folgenden Nacht hatte sie eine Erscheinung, Sie erblickte den Heiland am Kreuze hängend und ganz mit Wunden und Blut bedeckt. Von schmerzlichem Mitleid ergriffen, rief Brigitta aus: „Ach, Herr, wer hat dir das getan?“ Und sie vernahm die Antwort: „Jene sind es, die mich verraten und gegen meine Liebe, die ich zu ihnen trage, unempfindlich sind.“
Seit dieser Zeit war Jesus, der Gekreuzigte, für Brigitta fast der ausschließliche Gegenstand ihrer Betrachtung; das Bild des leidenden Heilandes schwebte ihr immer vor Augen.
Papst Pius X. hat einst ein bedeutungsvolles Wort gesprochen, würdig seines Amtes, würdig unserer bedrängten Zeitlage:
„Politica nostra crux est! Unsere Politik ist das Kreuz!“
Und Benedikt XV. wiederholt: „Der Friede kommt nur vom Kreuz Christi!“
„Mich freut nichts so sehr als die Betrachtung des Lebens und Leidens Jesu Christi, die ich oft und täglich pflege; und wenn ich bis ans Ende der Welt lebte, bedürfte ich keiner anderen Lesung.“ (Hl. Franziskus)
Tagesheilige: Hl. Brigitta, Witwe (1302 – 1373). Aus königlichem Geschlecht, wurde sie dem Fürsten Ulfo vermählt, den sie durch ihr Beispiel zu hoher Frömmigkeit führte. Von ihren acht Kindern leuchtete die hl. Katharina von Schweden besonders hervor. Mit ihrem Gemahl wallfahrtete sie an geheiligte Gnadenorte. Nach dem Tode ihres Mannes stiftete die heilige Witwe in Schweden ein Kloster für 60 Jungfrauen, welches, nach der Regel des heiligen Augustinus eingerichtet, die Wiege des Brigittinnenordens geworden ist.
Brigitta wurde von Gott vieler Offenbarungen gewürdigt; sie sprach scharfe Mahnungen und prophetische Drohungen gegen hochgestellte Personen aus, weshalb sie oft verfolgt, aber von Jesus liebreich getröstet wurde. Schon 70 Jahre alt, machte die Heilige noch eine Wallfahrt nach Jerusalem.
Diese Reise verzehrte die letzten Kräfte, sie kehrte krank nach Rom zurück und erwartete mit Sehnsucht den Tag ihres Heimganges – 23. Juli 1373.
Nachfolge Christi, 2.B. 12.K.: „Immer wirst du etwas zu leiden haben, am Körper oder an der Seele, – immer wirst du das Kreuz finden!“
„Unsere Politik ist das Kreuz!“ (Hl. Papst Pius X.)