Kardinal Faulhabers drei Wahlsprüche an die Jungfrauen.
Am Verbandstag der süddeutschen katholischen weiblichen Jugendvereine gab Kardinal Faulhaber in der St. Michaels-Kirche in München anläßlich der Schlußfeier folgende Wahlsprüche:
1. Ich will meine Seele pflegen. Höher als die Körperpflege steht die Seelenpflege. Die Seele pflegen heißt, die geistigen Anlagen der Seele ausbilden, Fachkenntnisse für den Beruf sich sammeln. Die Seele pflegen heißt, die sittlichen Anlagen der Seele ausbilden, das Gewissen an den Geboten Gottes schulen. Die Seele pflegen heißt ferner, die göttlichen Anlagen der Seele ausbilden, die wir den Willen zum Guten heißen.
2. Ich will meinem Gott gefallen, indem ich dem Sonntag das Vorrecht vor den Werktagen gebe. Der Sonntag muß ein Tag der Weihe für die Seele und ein Tag der Erholung für den Körper sein. Gott gefallen wir, wenn wir dem Religiösen den Vorzug vor dem rein Wirtschaftlichen geben in unserem öffentlichen und privaten Leben. Das Wohlgefallen Gottes ruht im besonderen auf den keuschen Seelen, so steht es auf vielen Seiten der Heiligen Schrift zu lesen.
3. Ich will meiner Umwelt dienen. Da muß sich die einzelne ins Ganze einfügen und darf nicht gleich den Trotzkopf oder Einspänner spielen. Zumindest dürft ihr der Umwelt nicht durch leichtfertige Kleidung ein Ärgernis geben, sondern durch Treue gegen die geistlichen Oberhirten müßt ihr euch in Kleider- und Modefragen als wirklich katholische Mädchen erweisen. Endlich haltet das vierte Gebot hoch! Helft die geistige Kluft überbrücken, die sich in vielen Familien auftut, wo Eltern und Kinder einander nicht mehr verstehen. Wie zum Kriegführen gehören auch zum Friedenschließen immer zwei, und ihr sollt mithelfen, in den Familien wieder Frieden zu stiften.
„Auch die kleinen Handlungen sind groß und ausgezeichnet, wenn man sie verrichtet in reiner Absicht und mit eifrigem Willen, Gott zu gefallen.“ (Hl. Franz von Sales)
Tagesheilige: Hl. Veronika Julianis, Kapuzinerin +1727. In aufrichtiger Demut hielt sie sich für die Geringste im Hause. Sie hatte oft Offenbarungen und empfing am Karfreitag des Jahres 1697 die heiligen Wundmale. Sie mußte viele Verleumdungen erleiden, wie es ja allen großen Seelen geht, aber sie lehrt auch uns, alle Unbilden und Anfechtungen mit Geduld und Sanftmut zu ertragen.
Hl. Notburga, Jungfrau, Dienstmagd in Tirol +1313.
Nachfolge Christi, 2.B. 5.K.:
„Der innerliche Mensch zieht die Sorge für sich selbst allen anderen Sorgen vor!“
Ehret die Jungfrauen – als Opferseelen – und Schwestern Mariens!