Ein bischöfliches Mahnwohrt zu den Wahlen. Was ein hochstehender deutscher Kirchenfürst den katholischen Wählern seines Bistums ans Herz legte, gilt auch für unsere Verhältnisse. Der Fürstbischof von Breslau, Kardinal Bertram, erachtete es als seine heilige Pflicht, für die so wichtige und folgenschwere Sache der Wahlen folgende Leitsätze aufzustellen:
1. „Macht alle von eurem Wahlrecht Gebrauch. Das Wahlrecht ist eines jener Talente, mit dem du arbeiten sollst. So verlangt es deine Pflicht gegen das Vaterland, dessen Kind du bist. Wie jeder für das Wohl seiner Familie sorgen muß, so auch jeder für das Wohl der großen Staatsfamilie. Das geschieht am Wahltage.
2. Nehmt es ernst mit eurer Entschließung am Wahltage! Wichtige und heilige Güter des Vaterlandes und der Familie hängen in ihrem Bestande ab von dem Ausgange der Wahlen. Es ist daher eine ernste Gewissenssache, wie du wählst.
3. Gib deine Stimme nur denen, die die Rechte der katholischen Kriche treu und mutig vertreten; nur denen, die für volle Sicherheit der katholischen Jugenderziehung und deshalb für konfessionelle Schulen eintreten; nur denen, die christliche Sitte und christliche Gesinnung in den Familien wie im privaten und öffentlichen Leben pflegen; nur denen, die den Klassenhaß verwerfen und für eine gesunde Gestaltung des sozialen Lebens nach den Grundsätzen der katholischen Kirche eintreten wollen!“
Die Erholung. (Das sogenannte „Ausspannen“.) – Vergnügungen stiften auch unter den Menschen oft so manches Gute; sie tragen bei zur Vermehrung der Nächstenliebe und zuweilen auch zur Behebung von Feindschaften.
Gott will, daß wir uns erholen; denn er hat die Natur so eingerichtet, daß sie uns schon an und für sich viele Vergnügungen darbietet. Man denke nur an die Farbenpracht und an den Wohlgeruch der Blumen, an den Gesang der Vögel, an die vielen Obstgattungen usw. – Christus war selbst bei Gastmählern und sogar bei einer Hochzeit zugegen.
In der Geschichte vom verlorenen Sohn redet Christus von Musik und Gastmahl (Luk. 15, 25). Ein Vergnügen in Ehren kann niemand wehren.
Tagesheilige: Hl. Zephyrin, Papst und Martyrer +217. Er gehört zu jenen heiligen Oberhirten, die ihr Leben für den Glauben dahingaben. Unter Kaiser Antonius Karakalla (regierte 211 – 217) starb er den Martyrertod und wurde an der Via Appia beigesetzt.
Hl. Alexander, Soldat und Martyrer, gestorben um 297.
Nachfolge Christi, 1.B. 22.K.: „O wie groß ist die menschliche Gebrechlichkeit, welche stets zum Bösen hinneigt! – Elend bist du, wo du auch sein und wohin du immer dich wenden mögest, wenn du dich nicht zu Gott hinwendest!“
Gott – Welt – und ich!