Die Freude – die Erstgeborene. – Gewiß sei das Leiden wertvoll, unabwendbar, unentbehrlich, verdienstlich, aber man habe durchaus kein Recht, es im Wert der Freude voranzustellen. Die Freude sei das Frühere, Ursprüngliche, Ewige, das Leiden erst Folge der Sünde und ein Zustand der Zeit.
Leid und Freud vertragen sich im Leben des Christen sehr wohl miteinander; sie gehen ineinander über und wechseln miteinander ab wie die Hebung und Senkung der Meereswogen. „Sie leben zusammen, weil sie Schwestern sind; die Freude ist die erstgeborene, und wenn die jüngere stirbt, denn sie ist sterblich, so wird die ältere immer ihr Andenken bewahren, ein Andenken, das sehr lieblich sein wird, so lieblich, daß es einen Teil der Seligkeit im Himmel bildet.“
„Es gibt Seelen in der Welt, welche die Gabe haben, überall Freude zu finden und sie zurückzulassen, wenn sie gehen. Die Freude strömt ihnen gleichsam unter den Fingern hervor wie Lichtstrahlen. Es liegt etwas in ihrer bloßen Gegenwart, in ihrer stillen Gesellschaft, woraus Freude geschöpft und beiseitegelegt werden kann. In der Tat ist derjenige der glücklichste, der größte, der gottähnlichste der Menschen, der eine einzige wahre Freude zum Grundstock des Glückbesitzes der Welt hinzugefügt hat.“ (P. Faber, „Bethlehem“)
Mit der Kirche grüßen wir Maria als Ursache unserer Fröhlichkeit und als Trösterin der Betrübten. Schon aus der Tatsache ihrer völligen Sündenlosigkeit und ihrer Gottesmutterwürde ist auf einen wunderbaren Reichtum an Freuden höchster Art zu schließen. Aus solch unergründlichen Tiefen steigt kristallklar und freudejauchzend der Springquell des Magnifikat zum Himmel. Daß sie daneben die schmerzhafte Mutter ist, ändert daran nichts und schmälert ihren Freudenbesitz nicht, sondern macht sie erst recht fähig, die Trösterin der Betrübten und die Freudenmutter der armen Menschen zu sein. Wieviel zarte, reine, warme Freude webt der kindliche Verkehr mit dieser Mutter ins Christenleben ein!
„Wenn wir ein Leiden oder eine besondere Verdrießlichkeit haben, ermutigen wir uns, wenn wir sehen, wie die Heiligen weit Größeres mit Heiterkeit ertragen haben.“ (Hl. Franz von Sales)
Tagesheilige: Hl. Gervasius und Protasius, MM. +169. Ihre glorreichen Namen stehen auch in der Allerheiligenlitanei, denn diese beiden Brüder haben in Mailand furchtbares für ihren Glauben gelitten. Ihre Reliquien wurden vom heiligen Ambrosius in Mailand im Jahre 336 noch gut erhalten aufgefunden.
Hl. Juliana von Falconieri, Servitin, Florenz +1341. Bekannt ist das Hostienwunder vor ihrem Tode. Sie wird darum besonders angerufen um die Gande, vor dem Tode noch die heiligen Sterbesakramente empfangen zu können.
Hl. Juliana, erflehe auch mir diese Gnade!
Nachfolge Christi; 1.B. 25.K.: „Hoffe auf den Herrn und tue Gutes, sagt der Prophet, und du wirst im Lande wohnen und genährt werden von seinen Schätzen!“
Die Freude – die erstgeborene Schwester!