Der Werktag. Auch der Werktag ist dem Dienste Gottes geweiht, nicht nur der Sonntag. Die Arbeit muß dir zum Gebete werden. Seid arbeitsfreudig und berufsfreudig um der Arbeit willen, denn in aller Arbeit liegt etwas Erhebendes und Schönes, sobald man dem Leben einen Sinn und der Arbeit des Lebens eine Seele gibt, sobald man sich sagt, welchen höheren Wert ein treues Arbeitsleben hat. Seid arbeitsfreudig und berufsfreudig um der Pflicht willen: in jeder erfüllten Pflicht liegt Friede, Freude, Trost, seliges Bewußtsein. Des Lebens größtes Glück sind doch nicht die erfüllten Wünsche, sondern die erfüllten Pflichten, die im Geiste des Glaubens an Gott und der Liebe zu Gott gern erfüllt wurden. Seid arbeitsfreudig und berufsfreudig um Gottes willen, denn ihm dienen wir, – nicht als Sklaven, sondern als Freie. Alles Sklaventum macht mürrisch, alle Liebe macht glücklich. Es heißt: „Du sollst den Feiertag heiligen“.
Es muß auch heißen: „Gedenke, daß du den Werktag heiligest“, daß du dem Alltag eine Seele einhauchest und ihn betend und arbeitend, im Dienste Gottes und in Ewigkeitsgedanken wirklich deinem Schöpfer weihest.
Auf dem Antlitz des seligen Ägidius von Assisi, eines der ersten Jünger des heiligen Franziskus, erstrahlte immer eine Heiterkeit und ein wunderbarer Frohsinn, und wenn man ihm von Gott redete, waren seine Antworten der strömende Erguß seiner inneren Herzensfreudigkeit. Einmal fragte er einen Bruder: „Hast du ein gutes Herz?“ – „Ich weiß es nicht, mein Bruder.“ Da sprach er: „Die heilige Zerknirschung, die heilige Demut, die heilige Andacht und die heilige Fröhlichkeit machen das Herz heilig und gut“.
Tagesheilige: Hl. Vitus, Modestus und Kreszentia, Martyrer, +305. Der heilige Vitus wurde als Knabe ohne Vorwissen seiner Eltern getauft. Der Vater wollte ihn, als er dies erfuhr, mit allen Mitteln vom Glauben abwendig machen; allein der Knabe blieb fest und wurde samt seinem Lehrer Modestus und seiner Amme Kreszentia gemartert und getötet.
Der hl. Vitus (St. Veit) wurde im Mittelalter hoch verehrt und gehört zu den 14 Nothelfern. Er ist der Patron gegen Feuer und Blitz. – Es ist schade, daß in unserer modernen Zeit das gläubige Vertrauen zu den himmlischen Nothelfern so abnimmt. Dafür wendet man sich immer mehr an alle möglichen menschlichen Berater und Helfer und erlebt eine Enttäuschung nach der anderen!
Sr. Maria Klara Fietz, Schulschwestern des hl. Franziskus +1937 im Rufe der Heiligkeit. Am Mädchengymnasium in Graz diente sie in verzehrender Nächstenliebe und rastloser vorbildlicher Arbeit der Jugend. Ihr Seligsprechungsprozeß ist bereits eingeleitet.
“Gott lieben ist meine einzige Wissenschaft, ihn lieben zu dürfen die große Gnade meines Lebens” – “nach außen Martha und im Innern wie Maria”. (Aus ihrem Tagebuch)
Nachfolge Christi, 1.B. 25.K.: „Jetzt hast du dich nur kurze Zeit anzustrengen, dann wirst du große Ruhe und immerwährende Freude finden!“
Weihe auch den Werktag dem Schöpfer!