Freude und Tugend. – Ohne Freude kann der Mensch nicht leben, ohne Freude kann auch der Christ nicht leben,nicht einmal der auf den Höhenwegen der Vollkommenheit wandelnde. Zweifellos ist auch die Zahl der Fröhlichen, Glücklichen, Freundlichen größer im gläubigen und religiösen Teil der Menschheit als unter den Ungläubigen und Religionslosen; – sie ist ganz besonders groß unter den Heiligen.
Der Kapuzinermönch (18. Jahrhundert), der Verteidiger der Freude, Ambrosius von Lombez schreibt: „Sie ist von Nutzen für die Tugend, für die weltlichen Geschäfte, für die Gesellschaft, kurz für alles Gute. Hast du die Freude des Herzens, so wird dein Geist fruchtbarer sein und aufgeweckter, dein Denken klarer, deine Einbildungskraft lebhafter, dein Herz zufriedener, deine Gemütsstimmung gehobener, dein Umgang angenehmer, deine Gesundheit beständiger oder doch weniger schwach, deine Frömmigkeit zarter, deine Tugend opferwilliger.“
„Die Traurigkeit ist niemals eine Tugend gewesen, sie vermindert vielmehr den Wert der Opfergabe. – Gott will, sagt der Apostel, daß man ihm mit Freuden gebe (2. Kor. 9,7). Nichts gereicht seinem Joch zu größerer Ehre als die ungetrübte Heiterkeit auf der Stirne derer, die es tragen!“
Tagesheilige: Hl. Bonifatius, Martyrer, gest. um 306. Er führte zuerst ein weltliches und genußsüchtiges Leben, war aber freigiebig gegen Arme und Fremde.
Als er den Heldenmut der Christen in der Diokletianischen Verfolgung sah, bekehrte er sich, ging den armen und verfolgten Christen nach, um sie zu unterstützen und ihre Leiber von den Henkern zu kaufen. Als er eine Anzahl verurteilter Christen auf dem Richtplatze antraf, pries er sie glücklich und bekannte sich selbst als Christ, er sühnte so für seine Sünden im Martyrertod, den er nach grausamen Leiden fand.
Bei allen diesen Martern vernahm man nur stets den einen Ruf aus des Bonifatius Munde: „Ich danke dir, Jesus Christus, Sohn Gottes!“ Als Aglae, mit der Bonifatius früher in sündhaftem Verkehr gestanden, die inzwischen gleichfalls Buße getan und ihr Leben in Übung guter Werke hinbrachte, von einem Engel den Martertod erfahren hatte, eilte sie dem heiligen Leichnam entgegen und ließ ihm zu Ehren eine Kirche erbauen, in der er bestattet wurde; sein Martyrium geschah am 14. Mai zu Tarsus, einer Stadt in Zilizien, unter den Kaisern Diokletian und Maximian.
Nachfolge Christi, 3.B. 5.K.:“Mein Herr und Gott, der du mich mit heiliger Liebe liebst, wenn du in mein Herz kommst, dann frohlockt alles, was in mir ist!“
Ringe um die Freude!