Der Gedanke an die Ewigkeit machte auch den berühmten Kanzler von England Thomas Morus stark gegen die furchbare Versuchung, die ihm König Heinrich VIII. noch in seinen letzten Tagen vor seiner Hinrichtung bereitete. Er hatte ihm die glänzendsten Versprechungen gemacht, wenn er von seinem katholischen Glauben abließe; aber der Kanzler hatte sie standhaft abgewiesen. Jetzt schickte der König dessen Frau mit seinen beiden kleinen Kindern zum Vater in den Kerker, damit diese den letzten Sturm versuchten. Die arme Gattin fiel vor ihm nieder und bat und beschwor ihn, dem Willen des Königs nachzugeben, damit sie und die Kinder nicht ins tiefste Elend gerieten. Zugleich erinnerte sie ihn daran, daß er durch sein Nachgeben sich und den Seinen das herrlichste Los für die Zukunft bereiten könne. Thomas wurde beim Anblick seiner lieben Kleinen tief erschüttert; bittere Tränen rollten über seine Wangen. Aber bald hatte er sich gefaßt und fragte: „Elisabeth, wenn ich dem König willfahrte, wie lang könnten wir beide dann wohl das Glück genießen, das du soeben geschildert hast?“ Sie gab zur Antwort: „Du bist ja noch rüstig; du kannst noch 20 oder 30 Jahre leben.“
Er erwiderte: „Also für ein zweifelhaftes Glück von 20 – 30 Jahren soll ich die ewige Glückseligkeit hingeben? Urteile selbst, ob das vernünftig wäre!“ Er blieb fest und bestieg mutig das Blutgerüst, um durch seinen Martertod zu bekennen, daß der lebendige Glaube an die Ewigkeit ihm Kraft gebe, freudig Blut und Leben hinzuopfern, um dafür ein ewiges Glück einzutauschen.
„Es war eine Zeit, da Christus noch nicht geboren war, sondern nur verheißen –
aber es kam die Zeit, wo er geboren wurde.
Noch hatte er nicht gelitten, aber sein Leiden ward geweissagt –
und er hat wirklich gelitten.
Bevor er auferstand, ward es vorhergesagt – und es hat sich erfüllt.
Die Ausbreitung der Kirche war prophezeit – und ist eingetreten.
Die Weissagung also, die in allem sich als wahrhaft bezeugt, wird auch
untrüglich sein in Hinsicht des kommenden Gerichtes.“ (Hl. Augustinus)
Tagesheilige: Hl. Petrus Damiani, Bischof u. Kirchenlehrer. Er gehört zu den großen, wahren Reformatoren der Kirche im Mittelalter. Sein ganzes Leben war Hingabe für das Reich Gottes und das Seelenheil der Menschen. Er starb 1072. Grundsatz des Heiligen war: „Die Zunge, die betet und das Brot des Lebens empfängt, sie sollte es unter ihrer Würde halten, sich mit hohlem Gerede zu besudeln.“
Willigis, Erzbischof von Mainz +1011.
Nachfolge Christi, 1.B. 23.K.: „Selig, wer sich täglich zum Sterben vorbereitet!“
Denk oft an die Ewigkeit der Himmelsfreuden!
(Hl. Franz von Sales)