Am 11. Februar ist das Fest Unserer Lieben Frau von Lourdes. Dieser Gedenktag erinnert an die Marienerscheinungen an die Heilige Bernadette Soubirous im Jahr 1858 in Lourdes, Frankreich. Millionen von Gläubigen pilgern jedes Jahr zu diesem Wallfahrtsort, um Gnaden zu erflehen und Frieden zu finden.
Im Februar 1858 erschien die Jungfrau Maria dem 14-jährigen Mädchen Bernadette Soubirous insgesamt 18 Mal in einer Felsenhöhle, der sogenannten Grotte von Massabielle.
Maria forderte Bernadette auf, Buße zu tun und für die Sünder zu beten. Sie wies auch darauf hin, dass an dieser Stelle eine Quelle entspringen würde. Diese Quelle fließt noch immer.
Lourdes hat sich zu einem der bekanntesten Wallfahrtsorte der Welt entwickelt. Jährlich kommen Millionen Pilger, um an den Gottesdiensten teilzunehmen, sich mit dem Wasser der Quelle zu waschen oder davon zu trinken und die Sakramente zu empfangen. Besonders Kranke und Gebrechliche suchen in Lourdes Trost und Stärkung für ihren Glauben.
Papst Johannes Paul II. erklärte den 11. Februar zum Weltgebetstag der Kranken. An diesem Tag wird weltweit für alle Kranken und ihre Pfleger gebetet. Lourdes, als Ort der Heilung, zeigt die Hoffnung, die der Glaube bringen kann, besonders in Zeiten des Leidens.
Seit den Erscheinungen wurden zahlreiche medizinisch unerklärliche Heilungen dokumentiert. Alle Heilungen werden strengen medizinischen Untersuchungen unterzogen.
Kürzlich wurde das 71. Wunder offiziell anerkannt:

Am 8. Dezember 2024 empfing das Heiligtum Notre-Dame de Lourdes -post-mortem- die offizielle Verkündigung des 71. Wunders von Lourdes durch Erzbischof Malcolm McMahon, Erzbischof von Liverpool. Es handelt sich um die Heilung von John Jack Traynor, der im Ersten Weltkrieg schwer verwundet wurde und 1923 in Lourdes anlässlich der ersten Pilgerreise der Diözese Liverpool geheilt wurde.
John Traynor wurde 1883 in Liverpool als Sohn einer irischen Mutter geboren und trat zu Beginn des Ersten Weltkriegs in die Royal Navy ein. Am 8. Oktober 1914 wurde er zunächst in der Nähe von Antwerpen (Belgien) verwundet und am 8. Mai 1915 in der Schlacht von Gallipoli (heute Türkei) von Maschinengewehrfeuer schwer getroffen. Zahlreiche Operationen schlugen fehl. Er verlor den Gebrauch seines rechten Armes, lehnte aber eine Amputation ab und litt unter starken epileptischen Anfällen. Im Jahr 1920 versuchte ein Chirurg aus Liverpool, die Epilepsie durch einen Trepanation Schnitt (Operation am Schädelknochen) zu heilen, was zu einer teilweisen Lähmung beider Beine führte. Sein Zustand war so schlecht, dass er im Frühsommer 1923 „in das Hospiz der Unheilbaren überwiesen wurde, in das er am 24. Juli 1923 eintreten sollte“ (Heilungsprotokoll des Büros zur Feststellung medizinischer Befunde (Bureau des Constatations Médicales), unterzeichnet von seinem Vorsitzenden, Dr. Auguste Vallet, 2. Oktober 1926).
Im Juli 1923 reiste er nach Lourdes anlässlich der ersten Diözesanwallfahrt der Erzdiözese Liverpool zum Heiligtum. Er wurde am 25. Juli geheilt, nachdem er in den Bädern des Heiligtums untergetaucht wurde und danach an der eucharistischen Prozession und Kranken-Segnung teilgenommen hatte. Am selben Tag stellten die Ärzte, die die Wallfahrt begleiteten, seinen Zustand fest. Er verließ Lourdes am nächsten Tag.
3 Jahre später, am 7. Juli 1926, begab er sich zum Bureau des Constatations Médicales, um seine Genesung zu bekunden.
John Traynor kehrte bis 1939 jedes Jahr als Krankenträger nach Lourdes zurück. Er war Mitglied der Hospitalité „Liverpool Brancardier Association“. In Großbritannien hieß es, er sei der erste britische Katholik, der in Lourdes geheilt wurde. Er starb am 8. Dezember 1943 an einer gänzlich anderen Krankheit.
Die offizielle Anerkennung seiner Heilung durch die Kirche erfolgte erst im Jahr 2024.
Das Heilungswunder wird ein Jahrhundert nach seiner Heilung verkündet.
Offizielle Proklamation des Erzbischofs von Liverpool.
Chronologie des Verfahrens zur Anerkennung des Wunders von John Traynor
1923, 25. Juli: Heilung von John Traynor.
1926, 7. Juli: Eingetragene Heilungserklärung im Bureau des Constatations Médicales de Lourdes (Nr. 26014).
1926, 2. Oktober: Das Bureau des Constatations Médicales de Lourdes erkannte die Heilung als unerklärlich nach dem Stand der Wissenschaft an und leitete den Fall wahrscheinlich an die Diözese von Liverpool weiter.
1926, 26. Dezember: Veröffentlichung des Berichts über das medizinische Gutachten im Journal de la Grotte (offizielles Organ des Heiligtums). Dann in der Zeitschrift Les Annales (Februar-März 1927).
2024: Einsetzung einer kanonischen Kommission durch die Diözese Liverpool.
2024, 8. Dezember: Offizielle Verkündung des Wunders durch den Erzbischof von Liverpool.
Auszug aus dem Grottenjournal 26. Dezember 1926.
Die Popularität von John Traynor: Erstes Wunder von Lourdes im Vereinigten Königreich.
Liverpool Archdiocesan Lourdes Pilgrimage Association
Persönlicher Bericht und Zeugnis von John Traynor
Quelle: website sanctuaire de lourdes