Anlässlich einer Begegnung mit katholischem Klerus in Rom haben die drei Kardinäle die einzigartige und unentbehrliche Rolle der Priester in dieser Epoche der Menschheit unterstrichen.

Geistliche versammeln sich für ein Foto während der Dritten Internationalen Konvokation der Bruderschaft des Katholischen Klerus, die vom 13. bis 17. Januar in Rom stattfand. (Foto: Edward Pentin)
VATIKANSTADT – Die Kardinäle Robert Sarah, Gerhard Müller und Raymond Burke sind in der vergangenen Woche in Rom zusammengekommen, um die Priester in der Wahrheit, Schönheit und Güte ihrer Sendung zu ermutigen und sie angesichts der Widerstände in der Welt, aber auch innerhalb der Kirche zu inspirieren.
In ihren Ansprachen bei der dritten internationalen Versammlung der Bruderschaft des katholischen Klerus, „Third International Convocation of the Confraternity of Catholic Clergy“, die vom 13. bis 17. Januar stattfand, haben die Kardinäle immer wieder die einzigartige und unverzichtbare Rolle der Priester betont, besonders in dieser Zeit der Menschheitsgeschichte.
Die Bruderschaft des Katholischen Klerus ist eine Basisorganisation von mehr als 500 katholischen Priestern weltweit, mit angeschlossenen Organisationen in Australien, Großbritannien und Irland. Sie wurde in den nachkonziliaren Wirren der 1970er Jahre gegründet, um Geistliche zu ermutigen, Priester zu bleiben und ihrer Berufung treu zu bleiben.
Kardinal Müller stellte das Thema „Wahrheit und Sendung des Priesters“ in den Mittelpunkt und betonte, dass Priester Repräsentanten Jesu Christi seien und niemals bloße Funktionäre eines religiösen Systems oder gar Vertreter ihres Bischofs.
Den 75 anwesenden Priestern, von denen die meisten aus Australien, den USA und England angereist waren, sagte der deutsche Kardinal, dass sie als Apostel „Jünger des verratenen, verurteilten und gekreuzigten Herrn“ seien und sich ihr Amt daher sehr von weltlichen Machtpositionen unterscheide. „Wir sind keine Prominenten“, sagte er in einer Zwischenbemerkung.
Priester, so der emeritierte Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre weiter, „werden oft angefeindet, stoßen auf eine Mauer des Schweigens und werden als weltfremd verspottet“.
Sie sollten sich daher „der Herrlichkeit ihres Dienstes bewusst werden“, um „die Leiden zu überwinden“, denen sie begegnen werden. Sie bräuchten aber auch „Trost“ und „geistliche Stärkung im Glauben“ durch den Papst, ihre Bischöfe und Ordensoberen, die den Priestern „Beispiel und Vorbild“ für ihr „geistliches und sittliches Leben“ sein sollten, statt „Bevormundung und öffentliche Zurechtweisung“.
Kardinal Sarah erinnerte daran, dass Priester nicht davor gefeit sind, „entmutigt und deprimiert“ zu werden. Er konzentrierte sich auf das Thema „Die Schönheit und die Mission des Priesters“ und forderte die versammelten Geistlichen auf, sich an die Schönheit ihrer Berufung, ihrer ersten Heiligen Messe und ihres Zeugnisses zu erinnern, mit dem sie den Herrn zu den anderen bringen, die „unverändert bleibt, auch wenn wir alt, müde oder entmutigt sind“.
Aus theologischer Sicht, so der afrikanische Kardinal, sei Schönheit nicht in erster Linie eine Frage der Ästhetik und schon gar nicht des Subjektivismus des Glaubens, der Moral oder des Gottesdienstes – dieser sei „falsch“, „nicht von Gott“ und „führe die Seelen in die Hölle, nicht in den Himmel“.
Gott allein sei Schönheit, erklärte er, und der Herr sei „der schönste Mensch, der je gelebt hat, nicht wegen seines Aussehens, sondern wegen seiner Integrität, seiner Heiligkeit, seiner aufopfernden Hingabe an seine Sendung“. Er sei schön, „weil er sich ganz hingibt, um den Willen seines Vaters zu erfüllen“ – etwas, das die Priester, so der Kardinal, „sehr sorgfältig bedenken sollten“.
Kardinal Sarah betonte wie Kardinal Müller, dass Priester keine Funktionäre seien, aber auch nicht einfach dazu berufen, ein alter Christus – ein anderer Christus – zu werden. Sie seien vielmehr ipse Christus, um Christus selbst zu werden. So können sie das „Werk der erlösenden Schönheit Gottes zur Ehre des allmächtigen Gottes, zum Heil der Seelen und derer, denen zu dienen wir berufen sind“, vollbringen.
„Die Berufung des Priesters ist dann schön, wenn er wirklich an der Selbsthingabe Christi in den besonderen Umständen teilnimmt, in denen er zu dienen berufen ist“, so der afrikanische Kardinal.
Notwendigkeit der liturgischen Schönheit
Der emeritierte Präfekt des Dikasteriums für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung unterstrich die Notwendigkeit liturgischer Schönheit und Integrität, prangerte unangemessenes Verhalten während der Messe an und sprach sich für die „Reform der Reform“ aus – eine Bewegung, die darauf abzielt, die nachkonziliären Liturgiereformen so zu verbessern, dass sie in Kontinuität mit der Vergangenheit stehen und nicht mit ihr brechen.
„Die liturgischen Riten, die wir feiern, müssen genau das sein, was sie sein sollen – und nichts anderes“, wiederholte er zweimal in seiner Ansprache. „Darin liegt ihre Schönheit“, sagte er und fügte hinzu, dass die „wahre Feier“ das Zentrum jeder kirchlichen Erneuerung sei.
Er hoffe, dass die reformierten liturgischen Bücher „noch schöner“ würden, und als Beispiel dafür, was möglich sei, sagte er, er denke oft an das „Missale für die Ordinariate der ehemaligen Anglikaner und den Reichtum, der darin enthalten ist“.
Kardinal Sarah lud die Priester besonders ein, sich mit dem Apostolischen Schreiben Sacramentum Caritatis von Benedikt XVI. aus dem Jahr 2007 vertraut zu machen, das seiner Meinung nach für die liturgische Ausbildung sehr wichtig„ sei, aber sehr vernachlässigt“ werde. Es lehre vor allem die ars celebrandi, die Kunst der rechten liturgischen Feier. Der Kardinal betonte auch, dass von keinem Priester verlangt werden sollte, in der Messe zu konzelebrieren, und unterstrich die Bedeutung einer schönen liturgischen Musik, ein Thema, zu dem er gerade zusammen mit Peter Carter, dem Gründer des Catholic Sacred Music Project, ein Buch mit dem Titel The Song of the Lamb: Sacred Music and the Heavenly Liturgy (Das Lied des Lammes: Sakrale Musik und die himmlische Liturgie) veröffentlicht hat.
In Bezug auf den usus antiquior – die Liturgie nach dem Messbuch von 1962, die Papst Franziskus ab 2021 nur noch eingeschränkt zulässt – sagte Kardinal Sarah, trotz der „klerikalen Haltung“ dagegen, die „typisch für den Klerikalismus ist, den Papst Franziskus wiederholt angeprangert hat“, stelle er fest, wie beliebt sie bei jungen Gläubigen und Familien sei. „Sie hat eine Zukunft, weil sie eine Vergangenheit hat“, sagte er und fügte hinzu, dass sie „nicht über Nacht ausgelöscht oder abgeschafft werden kann“. Er wiederholte auch die „tiefe Wahrheit, die Papst Benedikt lehrte“, dass „das, was früheren Generationen heilig war, auch für uns heilig bleibt“ und „nicht einmal als schädlich erwogen werden kann“.
In seinem Vortrag über „Die Güte und Mission des Priesters“ hob Kardinal Burke die Herausforderungen hervor, mit denen die Priester konfrontiert sind, wie etwa moralischer Relativismus, antikatholische Agenden und die Marginalisierung des Christentums im öffentlichen Raum.
Er rief die Priester dazu auf, ihr Gewissen in Übereinstimmung mit der geoffenbarten Wahrheit und der katholischen Tradition zu bilden und ermutigte sie, „wirksamer mit der Gnade Christi für die Verwandlung der Welt zusammenzuarbeiten“ und ihre Augen zu öffnen, „um zu sehen, dass viele den menschlichen Bankrott unserer Kultur erkennen“ und „hoffnungsvoll auf die Kirche schauen, um sich inspirieren zu lassen“.
Der amerikanische Kardinal erinnerte daran, wie der moralische Relativismus „tiefe Verwirrung und offenkundige Irrtümer über die grundlegendsten Wahrheiten des Sittengesetzes“ hervorgerufen habe, und verwies auf die Enzyklika Veritatis Splendor von Papst Johannes Paul II. als Mittel, dieser Ideologie entgegenzuwirken.
„Die Kräfte, die uns auf den Weg des kulturellen Todes führen wollen, indem sie die christlichen Wurzeln unserer Kultur leugnen, sind stark, und wir müssen alle, die sich im Kampf für das Leben und für eine Kultur des Lebens engagieren, unermüdlich ermutigen“, sagte er. Er fügte hinzu, dass Priester und Laien sich im öffentlichen Diskurs den grundlegenden Wahrheiten des Sittengesetzes stellen müssen, wie sie von der Vernunft und vom katholischen Glauben gelehrt werden.
Die Predigten der Kardinäle
In ihren Predigten während der täglichen Messen gaben die Kardinäle dem versammelten Klerus weitere Hinweise. In der Basilika Santa Maria Maggiore am 15. Januar konzentrierte sich Kardinal Sarah in seiner Predigt auf die Ermutigung der Priester in ihrer Berufung, betonte die Bedeutung des Gebets und der Marienverehrung und rief zu einem erneuerten Einsatz für die Mission der Kirche angesichts der Herausforderungen der Gegenwart auf.
In der Basilika St. Paul vor den Mauern sagte Kardinal Müller am 14. Januar, dass die Korruption der Lehre immer zur Korruption der Moral führe. Die wahre Reform der Kirche werde nicht durch eine „Verweltlichung der Kirche“ oder die „Unterwerfung ihrer Führer unter die Ideologie des Zeitgeistes“ erreicht, sondern durch die „Heiligung des Papstes, der Bischöfe, der Priester und Diakone und aller Gläubigen“ durch die „Gnade Gottes für den Dienst am kommenden Reich“.
Die Kirche gewinne nicht dadurch an Bedeutung, dass sie sich dem Zeitgeist anschließe oder die Agenda der Ungläubigen erfülle, „sondern nur dann, wenn sie die Fackel der Wahrheit Christi vor die Welt trägt“. Die wahre Gefahr für die heutige Menschheit, so fuhr er fort, „besteht in den Treibhausgasen der Sünde, in der globalen Erwärmung des Unglaubens und im transhumanistischen Verfall der Moral, wenn niemand mehr den Unterschied zwischen Gut und Böse kennt oder lehrt“.
In zwei verschiedenen Predigten an die Teilnehmer unterstrich Kardinal Burke in der Lateranbasilika die zentrale Bedeutung der heiligen Eucharistie für den katholischen Glauben und das priesterliche Leben und ermutigte zu einem tieferen Verständnis und zur Hingabe an das Sakrament als Mittel der Gnade und des Heils.
Am folgenden Tag erinnerte er im Petersdom an das Zeugnis des heiligen Antonius, eines Zeitgenossen und engen Freundes des heiligen Athanasius, der die Kirche gegen die arianische Häresie verteidigte. „Wir dürfen nicht vergessen, dass Arius ein Priester war“, sagte Kardinal Burke. „In unserer Zeit versuchen Verwirrung, Irrtum und Spaltung, die das Werk Satans sind, jeden Rest einer christlichen Kultur in der Welt zu zerstören“ und die Seelen vom ewigen Leben, das Er allein uns bringt“, wegzulenken.
Kardinal Burke rief die Priester dazu auf, angesichts der „übernatürlichen Kräfte, die auf unsere eigene ewige Verdammnis aus sind“, „durch ein Leben des Gebets und der Buße immer fest in Christus verankert zu bleiben“. Er forderte sie auf, „niemals müde“ zu werden, ihr Verständnis von Glaube und Moral zu vertiefen und „niemals den Respekt“ vor Papst und Bischöfen zu verlieren. Wie groß auch ihre Verfehlungen sein mögen, „wir dürfen nie aufhören, das apostolische Amt anzuerkennen und zu ehren“ und den „unersetzlichen Dienst“ derer, die berufen sind, die Wahrheit und die Liebe Christi zu bewahren und weiterzugeben.
Zu den Rednern der Konferenz gehörten auch der amerikanische Jesuitenpater Joseph Carola, Professor für Patristische Theologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana, der über Judas Iskariot im Werk des heiligen Augustinus nachdachte, und der amerikanische Dominikanerpater Ezra Sullivan, Professor für Moraltheologie und Psychologie an der Päpstlichen Universität San Tommaso D’Aquino, der unter dem Titel „Walking on Water“ über die Hilfe des Herrn in schwierigen Zeiten sprach.
Edward Pentin World January 23, 2025
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Cardinals Sarah, Müller and Burke Encourage Priests Facing …