Eine schwierige Tugend. Lieblich erzählt uns die Apostelgeschichte von der Wirksamkeit und dem Tode des heiligen Erzmartyrers Stephanus.
„Stephanus aber, voll Gnade und Kraft, tat große Wunder und Zeichen unter dem Volke. Einige aber aus der sogenannten Synagoge der Libertiner von Cyrene und Alexandria standen wider ihn auf, aber sie vermochten nicht, der Weisheit und dem Geiste zu widerstehen, womit er sprach. In ihrer Ohnmacht und Beschämung wurden sie ganz blind vor Wut, schleppten den jugendlichen Diakon vor die Stadt und steinigten ihn. Stephanus aber sah die Herrlichkeit Gottes und sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen. Herr Jesus, nimm meinen Geist auf. Herr, rechne ihnen dies nicht als Sünde an. Als er dies gesagt hatte, entschlief er im Herrn.“
St. Stephanus stirbt wie Jesus, mit lauter Stimme betend für seine Mörder und ihnen Verzeihung erflehend. Welch herrlicher Jünger des Herrn, der mit seinen letzten Worten eine der schwersten Tugenden übt: die Feindesliebe.
„Liebet eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen; segnet die, die euch fluchen, und betet für die, welche euch verleumden.“
„Wahrhaftig, der weiß recht zu leben, der recht zu beten weiß!“ (Hl. Augustinus)
Tagesheilige: Hl. Stephanus (der Bekränzte), erster Martyrer.
„Gestern feierten wir die zeitliche Geburt unseres ewigen Königs, heute begehen wir das sieggekrönte Leiden des ersten Blutzeugen; gestern hat unser König – angetan mit dem Gewande des Fleisches, hervorgehend aus dem jungfräulichen Schoße – die Welt betreten; heute ist der Kämpfer Stephanus aus der Hülle des Leibes, mit Lorbeeren gekrönt, in den Himmel eingegangen.“ (Brevier)
Mit mütterlichem Stolze führt heute die Kirche den ersten Martyrer an die Krippe. Purpurrote Rosen legt er im Namen aller Blutzeugen dem Christkind in die Krippe. Eine größere Liebe hatte niemand als sie, die ihr Leben für den Heiland geopfert haben. Heiliger Stephanus, erbitte uns vom Heiland etwas von deiner Kraft und deinem Bekennermut!
Seien wir Zeugen für Christus in Wort, in Tat, in der Liebe, im Beruf; und wenn es einst mit uns zu Ende geht, mögen wir als Zeugen Gekrönte sein (d.h. Stephanus), dann feiern wir das letzte Weihnachten im Tode.
Nachfolge Christi, 3.B. 21.K.: „Der wird lange klein sein und auf dem Boden kriechen, welcher etwas anderes hochschätzt, als das eine unermeßliche, ewige Gut!“
Letzte Weihnachten im Tode!