Evangelium (Joh. 20, 10-31): In jener Zeit am Abend des ersten Wochentages, als die Türen (des Ortes), wo die Jünger sich versammelt hatten, aus Furcht vor den Juden verschlossen waren, kam Jesus, stand in ihrer Mitte und sprach zu ihnen:
„Friede sei mit euch!“ Und als er dieses gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und die Seite. Da freuten sich die Jünger, daß sie den Herrn sahen. Er sprach dann abermals zu ihnen: „Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch!“ Da er dies gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: „Empfanget den Heiligen Geist. Welchen ihr die Sünden nachlassen werdet, denen sind sie nachgelassen; und welchen ihr sie behalten werdet, denen sind sie behalten.“
Thomas aber, einer von den Zwölfen, der Zwilling genannt, war nicht dabei, als Jesus kam. Darum sprachen die anderen Jünger zu ihm: „Wir haben den Herrn gesehen.“
Er aber sagte zu ihnen: „Wenn ich nicht an seinen Händen das Mal der Nägel sehe und meinen Finger in den Ort der Nägel und meine Hand in seine Seite lege, so glaube ich nicht.“ Acht Tage später waren seine Jünger wieder versammelt und Thomas mit ihnen. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, stand in ihrer Mitte und sprach: „Friede sei mit euch!“ Dann sagte er zu Thomas: „Lege deinen Finger her und sie meine Hände; reich deine Hand und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig.“
Thomas antwortete und sprach zu ihm: „Mein Herr und mein Gott!“ Und Jesus sprach zu ihm: „Weil du mich gesehen hast, Thomas, hast du geglaubt;
selig, die nicht sehen und doch glauben!“
Tagesheilige: Hl. Thomas, Apostel. „Der ungläubige Thomas“ ist uns aus der rührend schönen Stelle der Auferstehungsgeschichte bekannt (Joh. 20, 19-29).
„Unserem Glauben hat der Unglaube des heiligen Thomas mehr genützt als der Glaube der gläubigen Jünger; denn eben dadurch, daß dieser sich erst durch das Antasten zum Glauben bewegen ließ, sind wir erhaben über alle Zweifel im Glauben befestigt worden.“ (Gregor d. Große)
Mein Herr und mein Gott! Sinnig und bedeutungsvoll feiert die Kirche das Andenken an den heiligen Thomas in den Tagen vor Weihnachten, denn er soll den Gläubigen helfen, daß sie glauben und hoffen auf den Gott, den sie noch nicht sehen, der ohne Prachtentfaltung zu ihnen kommt.
Hl. Peter Friedhofen +1860. Stifter der Barmherzigen Brüder in Trier.
Nachfolge Christi, 4.B. 18.K.: „Glaube dem Worte Gottes und seiner Heiligen und der Böse Geist wird von dir fliehen!“
Mein Herr und mein Gott! Gläubig wollen wir uns deinen Lehren unterwerfen!