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Maria stärkt uns im Leiden

Die Verehrung Mariens verstärkt
in uns die Fähigkeit zu leiden
Es gibt zwei Arten von Müttern:
Die guten und die „halbguten“. Die
„halbgute“ Mutter hat Mitleid mit ihrem Kind und will nicht dass es leide. Sie
paktiert mit allen Streichen des Kindes, mit all seinen Fehlern in der
Pflichterfüllung, mit seiner Faulheit. Sie befreit es von allen Regeln und
schadet somit unbedingt seiner Charakterbildung.
Die gute Mutter aber weiß, dass
es auf Grund der Unbeständigkeit des Menschen kein anderes Mittel gibt, als zu
leiden, um die Seele zu erweitern, zu heiligen und zu erleben. Sie weiß, dass
man in jeglicher Situationen leiden muss, dass der Mensch etwas wert ist, in
dem Maße wie er leidet. Sie sorgt sich nach Möglichkeiten um die Leiden ihrer
Kinder zu lindern, soweit es ihnen nicht schade. Doch jedes Maß an Leiden, das
eine gute Erziehung verlangt, wird diese gute Mutter für ihr Kind wollen. Sie
beschränkt sich darauf, das Kind in seinem Leiden zu trösten, damit es Kraft
und Mut dafür aufbringt. Sie will aber, dass es leide. Die Muttergottes handelt
ebenso und lindert öfters unsere geistlichen Prüfungen.
Es gibt jedoch eine notwendige
und nicht so kleine Grenze für jedes Leiden. Aus diesem befreit uns Maria
nicht. Man darf nicht denken, dass die Andacht zu Maria eine Art Morphium für
das geistliche Leben ist, das man einmal einnimmt und alle Schmerzen
verfliegen. Nein – und der hl. Ludwig besteht darauf – Maria nimmt uns nicht
das Gewicht des Kreuzes von der Schulter, sondern gibt uns Kraft, es zu lieben
und zu tragen. Dies ist eine Frucht der wahren Andacht zu Maria.
Quelle: Wahre Andacht zur Muttergottes – Ein Licht
in den Wirren unserer Zeit – Plinio Corrêa de Oliveira – Hrsg.: Verein Österreichische Jugend
CGDR, Wien

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