Mönch, Einsiedler, Märtyrer
* in Irland
† 31. Januar 884 in Brederis bei Rankweil in Vorarlberg in Österreich
Eusebius kam als irischer Benediktinermönch nach St. Gallen, wo er mehrere Jahre im Kloster lebte. Er zog sich dann zurück und führte 30 Jahre lang ein Leben als Einsiedler auf dem Vogelsberg, heute Viktorsberg genannt in Rankweil, pflegte und heilte Kranke und verkündete das Evangelium.
Eine Legende aus dem Spätmittelalter erzählt, wie Eusebius bei einer Wanderung durch die Dörfer im Tal einen am Sonntag arbeitenden Bauern rügte und der ihm daraufhin mit seiner Sense den Kopf abschlug. Eusebius nahm seinen Kopf unter den Arm wie einst Dionysius und ging damit auf den Viktorsberg zurück. Als die Übeltäter dies sahen, erkannten sie Gottes Nähe und wollten fliehen, aber die Erde tat sich unter ihnen auf und verschlang sie. Auf dem Weg zum Viktorsberg begegnete Eusebius einer im Garten arbeitenden Frau, die sich gegenüber dem Kopflosen über das geschehene Verbrechen entrüstete; Eusebius aber rügte die Frau, ihr Verbrechen der Sonntagsarbeit sei noch größer.
Eusebius‘ Reliquien ruhen seit 1786 in St. Gallen, weitere im Rankweiler Ortsteil Brederis; die 1959 dort errichtete Kirche wurde ihm geweiht. Westlich von Brederis steht eine kleine, Anna geweihte Kapelle, die der Sage zufolge an jener Stelle errichtet wurde, an der Eusebius den Märtyrertod erlitt. Das Kloster auf dem Viktorsberg, das älteste Kloster in Vorarlberg, war seit dem 9. Jahrhundert ein geistliches und geistiges Zentrum im Dreiländereck; 1785 wurde es aufgelöst, in den Gebäuden wurde 1984 die Stiftung Kloster Viktorsberg, ein Kultur- und Tagungshaus, angesiedelt. Die Kirche wurde im 14. Jahrhundert Marien-Wallfahrtsort, 1460 entstand das Gnadenbild, für das 1657 die Loretokapelle geschaffen wurde.
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