Fest seit 1708 – Dogma seit 1854
„Nenn‘ ich sie schön, so ist das Wort zu irdisch.
Sprech‘ ich von ihrer Anmut, klingt’s zu schwach
Und zählt‘ ich auf, was sie so huldvoll macht,
so glich‘ ich einem unverständigen Kinde,
das einer Rose vollen Kelch entblättert,
um das Geheimnis ihres Duftes zu finden.
Es ist der Jungfrau tadelloses Bild,
voll keuschen Adels und voll tiefer Demut.
Und doch erkennst du bald die treue Mutter,
die nur dem Kinde lebt in heiliger Liebe.
Und wiederum in solcher stiller Hoheit
Ehrfurcht gebietend wandelt sie einher,
daß man vor einer Königin sich wähnt.“
(Molitor)
„Am Himmel erschien ein großes Zeichen:
Eine Frau, mit der Sonne umkleidet, den Monde
unter ihren Füßen und eine Krone
von zwölf Sternen auf ihrem Haupte.“
(Offb. 12, 1.)
Quelle: Weggeleit – P. Jakob Koch SVD. – St. Gabriel-Verlag, Wien
Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria.
Das Dogma:
„Zu Ehren der Heiligen und Ungeteilten Dreifaltigkeit, zu Schmuck und Zierde der jungfräulichen Gottesmutter, zur Erhöhung des katholischen Glaubens und zur Mehrung der christlichen Religion, in der Autorität unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und der Unseren erklären, verkünden und definieren Wir: Die Lehre, dass die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch ein einzigartiges Gnadenprivileg des allmächtigen Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, des Erretters des Menschengeschlechtes, von jedem Schaden der Erbsünde unversehrt bewahrt wurde, ist von Gott geoffenbart und darum von allen Gläubigen fest und beständig zu glauben.“
(Pius IX., Apostolisches Schreiben „Ineffabilis Deus“, verkündet am 8. Dezember 1854)